Verlobungsring - Der Ring für die großen Gefühle

Der Brauch des Verlobungsrings

Ein zeitloser Akt: ein Mann fragt die Frau seines Herzens, ob sie ihn heiraten möchte und überreicht ihr gleichzeitig einen Ring, in dessen Mitte ein Diamant funkelt. Obwohl sich die Szene aus zahlreichen Filmen in unserem Gedächtnis festgebrannt hat, ist die Tradition nicht so alt, wie man meinen möchte. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es in den USA üblich, einen Heiratsantrag mit der Überreichung eines eigenen Ringes zu verbinden. Der Ausspruch: „Ein Diamant ist für immer“, der 1947 geprägt wurde, überzeugte die Heiratswilligen.  Die Kreisform des Rings ist ein Zeichen der Verbundenheit, der Diamant, der ihn meist krönte, wegen seiner Härte ein Symbol für die Unzerstörbarkeit der Liebe. Seit einiger Zeit hat dieser junge, schöne Brauch auch in Europa immer mehr Liebhaber gefunden. Ob mit oder ohne Kniefall: Der Verlobungsring ist nicht nur ein Unterpfand der Gefühle, er hält auch die Erinnerung an einen der romantischen und wichtigen Augenblicke des Lebens fest.

 

Welcher Ring eignet sich als Verlobungsring?

Gerne wählt man einen Solitär-Ring als Ring für den Heiratsantrag, das heißt einen Ring, der mit nur einem Stein besetzt ist. Es muss nicht immer ein Diamant sein, auch ein heller Farbedelstein kann die Rolle des Solitärsteins würdig übernehmen. Die Größe des Edelsteins hängt vom Geschmack der Trägerin ab, aber auch vom Budget. Bereits ein Brillant von 0,25 bis 0,50 carat in einem schön gearbeiteten Ring kann einen würdigen Verlobungsring abgeben. Der Klassiker ist der Einkaräter-Verlobungsring; nicht nur die Magie der runden Zahl, sondern auch die Wertigkeit und die im Wortsinne brillante Wirkung des 1-carat-Diamanten veranlassen viele, diese Variante zu wählen. Entscheidet man sich für einen Farbedelstein, sind Edelsteine von großer Härte wie Smaragd, Rubin, Saphir oder Tansanit empfehlenswert, da sie ihren Glanz und den präzisen Schliff auch nach Jahren und Jahrzehnte des Tragens nicht verlieren.
Eine Krappenfassung setzt den Solitär richtig in Szene und verleiht im ein besonderes Funkeln, eine Spannfassung erlaubt die Gestaltung eines geradlinigen Rings, der auch im Alltag getragen werden kann und dem modernen Geschmack entspricht. Eine Chatonfassung verbindet die Lichtdurchlässigkeit mit der Tragesicherheit.Der Gesamteindruck wird ebenfalls von der Schlifform des Edelsteines bestimmt. Ein Diamant im runden Brillantschliff ist der Klassiker im Verlobungsring. Nicht minder zeitlos kann aber auch ein geradliniger Schliff wie ein Baguette oder ein Smaragdschliff sein, dessen Ausstrahlung strenger Eleganz das moderne Stilempfinden vieler Frauen anspricht.
Die Wahl des Edelmetalls bleibt den eigenen Vorlieben überlassen; ob Gelbgold, Rotgold oder Weißgold gewählt werden, hängt vom Stil und eventuell bereits vorhandenen Schmuckstücken der Verlobten ab. Der Roségold-Verlobungsring ist ein besonders feminines Schmuckstück.Platin ist eine in Betracht zu ziehende Alternative zu dem Verlobungsring in Weißgold, weil dieses Edelmetall hart und unempfindlich gegenüber Kratzern ist.
Nicht zu vergessen die Gravur: Mit einem in die Ringschiene eingegrabenen Text erinnert der Verlobungsring an diesen einen besonderen Augenblick. Meist werden die Vornamen des Paares gewählt, ergänzt um ein bedeutungsvolles Datum, etwa den Tag des Kennenlernens oder den Tag des Heiratsantrags.

 

Wann und wie wird ein Verlobungsring getragen?

In früheren Jahrhunderten wurde ein Verlobungsring von beiden Partnern getragen und diente nach der Verlobung als rechtliche Bestätigung des eingegangenen Eheversprechens. Heute ist es üblich geworden, dass der Verlobungsring vor dem Antrag durch den Mann gekauft und beim Antrag überreicht wird. Die Verlobte trägt den Ring dann an der linken Hand. Treten beide vor den Traualtar, tauschen sie die für diesen Moment angefertigten Eheringe aus. Zusammen mit dem Ehering trägt die Frau dann den Verlobungsring als Vorsteckring an der linken Hand. (Diese Trageweise ist übrigens nur in Deutschland üblich, in den meisten europäischen Ländern werden Verlobungsring und Ehering gerade andersherum, nämlich links und rechts, getragen.) Der Verlobungsring ist daher nicht nur für die Zeit zwischen Antrag und Heirat bestimmt. Nach der Eheschließung wird er weiterhin getragen in Verbindung mit dem Ehering oder in Kombination mit anderen Ringen. Immer beliebter wird es auch, nicht einen einzelnen Ehering zu kaufen, sondern diesen aus verschiedenen Ringen zu kombinieren. Der Verlobungsring kann somit nahtlos in den Eheschmuck integriert werden.
Immer mehr Paare nehmen sich kreative Freiheiten mit dieser Tradition: so ist es nicht selten, dass, wie es früher bereits üblich war, beide Partner einen Verlobungsring tragen, um ihre Verbindung nach außen hin deutlich zu machen. In diesem Fall wird der Mann einen Herrenring tragen oder darauf achten, dass beide Ringe als Partnerringe sich ähnlich sehen. Wenn die Frau den Heiratsantrag macht, wählen die Verlobten gerne ein solches Ringpaar.

 

Verlobungsring – immer nur Solitär?

Keineswegs. Der Ring mit Diamantsolitär ist zwar der am häufigsten gekaufte Verlobungsring, aber nicht die einzige Wahl, um Liebe und innige Verbundenheit zu symbolisieren. Besonders schön ist ein großer Mittelstein, der von einem Kreis kleiner Brillanten umgeben wird, so dass er wie in einem Strahlenkranz zu schweben scheint – daher auch der Name Halo-Ring. Solche Ring gibt es ganz aus Diamanten gearbeitet oder als Kombination aus einem wertvollen Farbedelstein und Diamanten. Ebenfalls ein überzeugendes Symbol für die Zeitenthobenheit der Liebe sind sogenannte Memoryringe  oder Memoireringe. Die Ringschiene ist rundlaufend besetzt mit Edelsteinen, so dass es keinen Anfang und kein Ende gibt – wie es sich die Liebenden für ihre Gefühle wünschen.Diese Ringe gibt es einfarbig oder in Farbkombinationen, so dass man den Kauf des Verlobungsring auf die Lieblingsfarbe der Braut abstimmen kann. Ein als Verlobungsring getragener Memoryring wird auch als Eternityring oder als Alliancering, also als Ring einer Verbindung für die Ewigkeit bezeichnet. Eine schöne Aufmerksamkeit ist es auch, den Monatsstein der Verlobten zu wählen, um den Ring zu individualisieren.