Turmalin

Kaum eine Edelsteinfamilie ist so farbenreich wie die der Turmaline. Die Farb-Palette reicht von Weiß bis Schwarz., Fast 100 Farben wollen die Gemmologen gezählt haben, und diese Vielfalt trägt der Turmalin auch im Namen, im Singalesischen, aus dem der Name sich vermutlich herleitet, bedeutet „turmali“ gemischte Farbe. Die bekanntesten Farben sind Rot und Grün. Die Farbe der grünen Turmaline (auch Verdelithe genannt) variiert von Flaschengrün, Tannengrün über Minzgrün bis hin zu Petrol und Grünblau. Überwiegt der Blau-Anteil, nennt man den Turmalin „Indigolith“. Da reine Blautöne ohne Grün- oder Graugrün-Anteil sehr selten sind, ist der Indigolith einer der gesuchten und teuren Edelsteine. Die roten Turmaline bestechen durch ein Farbspektrum, das von Rubinrot über Pink bis zu Violettrot und Dunkelrot reicht. Kommt das Rot dem Taubenblutrot des Rubins nahe, wird der Turmalin mit der Bezeichnung „Rubellit“ geadelt. Einige der berühmtesten historischen Edelsteine, die als Rubine Königs- und Kaiserkronen zierten, entpuppten sich nach genauer gemmologischer Untersuchung als Turmaline. Und auch für die Sport-Könige von heute ist der Turmalin gerade gut genug, denn er ziert die Meisterschale der deutschen Fußball-Bundesliga. In einer charmanten Laune der Natur verbinden sich grüne und rote Farbe in den „Wassermelonen-Turmalinen“. Eine rote Mittelzone wird von zwei grünen Randschichten eingeschlossen, so dass der Edelstein farblich an eine aufgeschnittene Wassermelone erinnert. Eine Klasse für sich sind die erst vor dreißig Jahren entdeckten Paraiba-Turmaline.