Tahitiperle

Tahitiperlen sind die einzigen Perlen mit einer natürlich grauen Farbe. Schon seit Jahrhunderten haben Perlentaucher aus den Gewässern rund um die Inseln Tahitis naturgewachsene Perlen in silbernen oder grauen Farben an die Oberfläche geholt. Mit der Entdeckung der südpazifischen Inseln durch die Europäer gelangten erste Tahitiperlen in die Schatzkammern der Könige und in Museen. Das große Interesse in Europa an den außergewöhnlichen Naturperlen führte noch vor dem Ende des 19. Jahrhunderts zur Erschöpfung der natürlichen Vorkommen. Nach der Jahrhundertwende begannen die ersten Perlfarmen mit der Zucht; bis heute kann die Perle nur in den flachen warmen Uferzonen des polynesischen Archipels gezüchtet werden. Es dauerte jedoch bis in die 1980er Jahre, bis sich die Tahitiperle mit ihrer dunklen schimmernden Schönheit als ernsthafte Alternative zu dem klassisch weißen Perlenschmuck durchsetzen konnte. Der Farbbereich der Tahitiperle umfasst ein großes Spektrum, er reicht vom silbrigen hellen Grau über Anthrazit bis zu Dunkelgrau, das sich fast dem Schwarz annähert, einige Perlen haben auch einen dunklen bronzefarbenen Ton. Vielfältig sind die Übertöne der Tahitiperlen, die sich bei einigen Exemplaren auch dominant ausprägen können. Diese Übertöne schimmern in Silber, Rosé, Violett, Purpur, Blaugrün, Pistaziengrün oder Goldfarben und können sich auch kombinieren. In diesem Fall spricht man vom „Pfauen“-Schimmer (Peacock).

Die schwarzlippige Muschel Pinctada Margaritafera, in der die Tahitizuchtperle heranwächst, ist eine große Muschel, und entsprechend groß kann ihre Perle werden. Bei einem durchschnittlichen Wachstum von 18 Monaten bis 3 Jahren werden Tahitiperlen ab einer Größe von 10 mm geerntet. Der Durchmesser der Perle kann dabei bis 17 mm reichen, Exemplare, die Größen bis 20 mm erreichen, sind sehr selten. Wegen dieser langen Wachstumszeit hat die Tahitiperle, wie die Südseeperle, eine gute Perlmutt-Schichtdicke aufzuweisen. Ihr Lüster spielt daher satinartig mit weichem Schimmer über die gesamte Perlenoberfläche.
Waren in der Vergangenheit einheitlich aus dunklen Tahitiperlen zusammengestellte Perlketten beliebt, geht der Trend inzwischen auch zu kombinierten Perlcolliers, die die Vielfalt der Tahitiperle in Körperfarben und Übertönen nutzen und zu faszinierenden schimmernden Farenspielen zusammenfassen..