Lapis-Lazuli

Der „blaue Stein“, so die wörtliche Übersetzung des lateinischen Namens, ist seit Jahrtausenden bekannt. Große Steine wurden zu kunsthandwerklichen Gegenständen wie Schalen und Kleinskulpturen verschliffen. Als Schmuckstein fand und findet er vor allem in Ketten (als Kugel geschliffen) oder in Siegelringen (als Platte geschliffen) Verwendung. Im Mittelalter und der Renaissance gewann man aus zermahlenem Lapislazuli ein himmelblaues lichtbeständiges Pigment, das sogenannte „Ultramarin“, das wegen seiner Schönheit und Seltenheit besonders geschätzt war. Als besonders teurer Malstoff fand er nur für ausgesuchte würdige Zwecke Verwendung; so leuchtet etwa das Blau des Marienmantels auf den Gemälden Alter Meister in Lapislazuli-Blau. Die älteste Fundstätte ist auch heute noch die bedeutendste, nämlich die Berge in der afghanischen Provinz Badakschan. Von dort kommt Lapislazuli in tiefblauer Qualität. Weitere Fundstellen befinden sich in Rußland und in den Anden (Bolivien). Die blaue Farbe verdankt der Lapislazuli dem Mineral Lazulith. Diesem farbgebenden Mineral sind fast immer weitere Mineralien beigemischt; das Blau des Steins wird begleitet von verschiedenfarbigen Einschlüssen in Form von Punkten, Äderungen oder Streifen.