Koralle

Bei der Koralle handelt es sich um das aus Kalk aufgebaute Außenskelett von in tropischen Meeren lebenden Blumentieren. Sie zählt zu den biogenen, das heißt von Lebewesen geschaffenen Schmucksteinen und ist einer der wenigen Edelsteine nichtmineralischen Ursprungs. Die Koralle ist einer der ältesten Schmucksteine der Geschichte, wegen ihrer roten Farbe wurden ihr besondere Fähigkeiten zugeschrieben wie der Schutz vor krankheitsbringenden Geistern und vor Unglück. Deshalb wurde sie bis zur Barockzeit gerne als Anhänger an Ketten getragen oder zu schützendem Kinderschmuck verarbeitet, wo man sie auf . Lange Zeit stammte die Koralle ausschließlich aus dem Mittelmeer, von wo aus sie bis nach China gehandelt wurde. Die Farbe der Mittelmeerkoralle ist ein einheitliches Rot, dessen Farbtöne von Hell bis Dunkel reichen und mit einer eigenen Begriffskala unterschieden werden. Besonders begehrt war die tiefrote Farbe, die „Sardegna“ genannt wurde. Übernutzung und umweltbedingte Veränderungen des Wassers führten dazu, dass Korallen im Mittelmeer unter Naturschutz gestellt wurden und nicht mehr nach ihnen gefischt werden darf.
Neuer Korallschmuck verwendet daher Korallen aus dem Indischen Ozean, die sogenannte Fernost-Koralle oder orientalische Koralle. Diese Korallen haben eine größere Variation an Rottönen, die vom pastellhaften Rosa (sog. „Engelshautkoralle“) bis Lachsrot reicht. Der Farb- oder Helligkeitsverlauf variiert bei Fernost-Korallen häufig, man erkennt sie an den wolken- oder schlierenartigen Mustern. Die Mittelmeer-und Fernostkoralle fasst man unter der Bezeichnung Edelkoralle zusammen. Daneben finden sich in allen tropischen Meeren weiße Korallen. Eine wegen ihrer verästelten Wuchsform auch als Bambuskoralle bezeichnete weiße Korallenart wird nach roter Färbung ebenfalls gerne für Schmuckzwecke verarbeitet. Apfel- und Schaumkorallen sind Korallen mit leicht poröser Oberfläche und finden meist zu großen Kugeln geschliffen Verwendung.