Bernstein

Obwohl kein Stein im mineralogischen Sinne, zählt der Bernstein zu den bekanntesten und ältesten Schmucksteinen. Prachtvolle Bernstein-Colliers waren im Europa der Bronze- und Eisenzeit der Schmuck schlechthin der Oberschicht. Das Gold der Ostsee war schon vor Tausenden von Jahren eine so begehrte Handelsware, dass mit der Bernsteinstraße ein eigener Handelsweg entstand, der sich vom Baltikum quer durch Europa bis in den Mittelmeerraum erstreckte.

Bei Bernstein handelt es sich um fossiles Baumharz, dessen Alter bis zu 310 Millionen Jahre betragen kann. Die bekanntesten Vorkommen liegen im Baltikum, der dortige Bernstein wurde als Harz von den mächtigen Nadelbäumen des Tertiärs vor 30 Millionen Jahren abgesondert. Die gelbe Farbe des Bernsteins veranlasste die Naturforscher des griechischen Altertums, den Bernstein als elektron zu bezeichnen, als „helles Gold“. Da Bernstein durch Reiben sich elektrostatisch auflädt, wurde im 19. Jahrhundert die Elektrizität nach dem Stein benannt, an dem man zuerst dieses Phänomen beobachtet hatte. Bernstein tritt in verschiedenen Klarheitsstufen von opak bis durchsichtig auf. Besonders schön sind transparente Exemplare mit honiggelbem warmen Ton. Nicht selten fielen Pflanzenteile oder Insekten in das noch flüssige Harz und wurden von dem erstarrenden Material eingeschlossen. Auf diese Weise werden jahrmillionen alte Lebewesen bis in die Gegenwart bewahrt.

Bernstein findet sich mit Ausnahme Afrikas in allen Erdteilen. Eine gewisse Bekanntheit hat neben dem baltischen Bernstein der Bernstein aus der Doiminikanischen Republik erlangt, der wegen eines bläulichen Lichtschimmers an der Oberfläche auch „blauer Bernstein“ genannt wird.